Kraxengrat 8/8/20

Der Kraxengrat ist eine clevere, im unteren Drittel auch recht verwickelt angelegte Route mit ausgesprochen alpinem Charakter. Die Stände sind perfekt, und präzise dort wo man selber keine Sicherungen anbringen kann, sind Haken. Das sind insgesamt nicht viele Stellen. Dazwischen ist nichts und man kann sich vor allem mit Schlingen das gewünschte Niveau an Absicherung herstellen, was natürlich die Begehungszeit stark erhöht. Camalots grün und rot waren ebenfalls nützlich.

Die Tour ist zwischendurch immer wieder botanisch und auch nicht überall auf dem Grat ist der Fels zuverlässig. Das vermieste mir etwas den Gesamteindruck. Immer schön aufpassen wo man hintritt in den leichteren Seillängen!

Die SL12 mit 4- zu bewerten zeugt wieder von Kaiserlichem Humor. Obere 4 bis untere 5 wäre das nach meinem Maßstab und auch im Vergleich zu den diversen 3+ Stellen, die sehr deutlich leichter sind. Aber das sind wir ja gewohnt im Kaiser! Man geizt hier gerne mit Zahlen.

Wir waren trotz Traumwetter die einzige Seilschaft und haben mit Mittagspause, Fotos, Route suchen und viel selber absichern satte 8 1/2h gebraucht. Wir haben 21 Seillängen draus gemacht zwecks Seilverlauf und Kommunikation.
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Auf dem Weg zu Wegscheid-Alm
Da oben leuchtet er schon, der Grat.
Beim Schneekar haben wir nicht den besten Weg gefunden. Man geht am besten am Wandfuß vom Treffauer (südlich) entlang und dann in einem Bogen auf den Einstieg…
Links von meiner Schulter sieht man den beschriebenen, besten Zustiegspfad.
Der Einstieg will schon von den Aspiranten wissen, ob sie es ernst meinen.
Der 3er Kamin am Einstieg, der ungesichert bewältigt wird.
SL1
Der oft besprochene Stand von SL4 auf der "Felsinsel". Wie man den übersehen kann, ist mir ein Rätsel. Wer ganz nach oben steigt auf den Grassattel, dem springt…